2024 - JAHR DER KITAFACHKRAFT

mitdenken - mitreden - mitgestalten

Als Erzieher*innen, Kindheitspädagog*innen und sogenannte Quereinsteiger*innen kümmert Ihr Euch jeden Tag um unsere Kinder in den Berliner Kitas. Als Fachkräfte in ganz unterschiedlichen Kitas mit ganz verschiedenen Konzepten begleitet Ihr die Kinder durch ihre frühe Kindheit. Ihr sorgt dafür, dass sie in einer sicheren Umgebung, gemeinsam mit Freund*innen die Welt im Großen und Kleinen entdecken können. Die Verantwortung, welche Ihr tragt ist groß und verlangt unser aller Respekt.

„Ohne Euch geht es nicht!“
Das ist ein Satz, den Erzieher*innen immer wieder hören. Er zeigt, wie wichtig die Menschen sind, die sich jeden Tag um unsere Jüngsten kümmern. Sie sorgen nicht nur dafür, dass Kinder einen guten Tag in der Kita haben, sondern entwickeln vielfältige Angebote, um allen Kindern gerecht zu werden und sie bestmöglich zu fördern.

„Ohne Euch geht es (aber) nicht!“
Manchmal und ab und zu auch zu oft, klingt dieser Satz wie ein Vorwurf. Dann, wenn die Erzieher*in nicht arbeiten kann, vielleicht weil auch ihr eigenes Kind krank ist. Oder die Krankheitswelle das halbe Kitateam in die Knie zwingt. Dann werden Öffnungszeiten reduziert oder die Kita bleibt gleich ganz zu. Die teilweise verständnislosen Blicke von Eltern müssen von ratlosen Kitaerzieher*innen ausgehalten werden. Das ist oft belastend.

„Ohne Euch geht es (ganz und gar) nicht!“
Während der Corona-Pandemie haben Erzieher*innen erlebt, wie systemrelevant sie sind. Genauso wichtig wie Pflegekräfte oder Personal bei der Feuerwehr. Unser Land und unsere Wirtschaft stehen in einem unmittelbaren Abhängigkeitsverhältnis zu funktionierender Tagesbetreuung in den Kitas. Für viele Eltern ist es selbstverständlich, dass die Kita der Ermöglicher der eigenen Berufstätigkeit und Karriere ist. Ohne die vielen Erzieher*innen wäre das undenkbar. Bedauerlich ist es, wenn dieses Selbstverständnis allein in Forderungen ausgedrückt wird. Das ärgert Erzieher*innen auch.

„Ohne Euch geht es nicht!!!!“
Das ist ein großes Lob. Jede Erzieher*in wird wirklich gebraucht. Im allerbesten Sinne. Und das wird auch zukünftig so sein. Gute Rahmenbedingungen und eine angemessene Bezahlung drücken aus, wie viel uns der Beruf der Erzieherin*in jenseits guter Worte wert ist. Wir haben in Berlin hinsichtlich dessen gute Voraussetzungen. Der Personalmangel verstellt oft den Blick darauf. Es gibt wenig andere Berufsfelder, die so krisenfest sind, wie der Beruf der Erzieher*in. Und es gibt wenige Berufe in denen man so unmittelbar mit einem Lächeln belohnt wird. Es lohnt sich also mit einem positiven Blick in die Zukunft zu schauen, auch wenn es noch viel zu tun gibt.

Warum ein Jahr der Kita-Fachkraft?

Die Liga der Freien Wohlfahrtsverbände Berlin und der Dachverband der Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS) erleben jeden Tag, wie herausfordernd die Personalsituation in den Kitas dieser Stadt ist. Als Fachverbände hören wir zu: den Erzieher*innen, Quereinsteigenden und Trägervertreter*innen. In Arbeitskreisen, Fortbildungen und Beratungskontexten bekommen wir alltagsnah mit, wie die Situation in den Kitas ist. Gemeinsam erleben wir auch, wie engagiert die Fachkräfte sind und in ihrem Bemühen um bestmögliche Bedingungen sich selbst fordern und, zu recht auch entsprechende Rahmenbedingungen möchten.
Wir erleben aber auch, dass vieles was gut und bemerkenswert in den Kitas läuft nicht (mehr) wahrgenommen wird. In der Beschäftigung mit Problemen und Krisen wird der Blick auf das, was gut läuft auch manchmal verstellt. Das bedauern wir.
Wir beraten, begleiten und unterstützen Kitaträger in ganz Berlin bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen. Die größte Baustelle ist bei vielen Trägern die Personalsituation: nicht besetzte Stellen und kranke Kolleg*innen. Vertretungskräfte sind schwer zu finden. Entstehende Personallücken müssen zu oft von den verbliebenen Teammitgliedern gestopft werden. Das zehrt an allen. Den Beschäftigten und den Kindern und damit auch an den Eltern.
Gemeinsam wollen wir im Jahr 2024 den Kitafachkräften, also Euch, Aufmerksamkeit widmen. Wir wollen Raum geben für Austausch, möchten informieren und auch aufklären. Und wir wollen den über 30.000 Beschäftigten in den Berliner Kitas Respekt zollen. Denn: Ohne Euch geht es nicht!